Triggerpunkt-Therapie

1. Was sind Triggerpunkte ?
Triggerpunkte (engl.:" to trigger = auslösen" ) sind lokale, kleine schmerzhafte Verkrampfungen im Muskel, die auch Schmerzen an entfernten Körperstellen verursachen können. Viele Schmerzen des Bewegungsapparates werden durch Triggerpunkte verursacht.

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2. Ursache von Triggerpunkten?
Triggerpunkte entstehen häufig durch chronische Überlastung, Fehlhaltung, Verletzungen oder Traumata der Muskelstrukturen. Auch Stress kann der Triggerpunktbildung Vorschub leisten.

3. Wie zeigen sich Triggerpunkte?
Triggerpunkte können spontan oder bei Belastung der Muskelgruppe schmerzen. Aber nicht nur Schmerzen, auch Parästhesien, Muskelschwächen, Bewegungseinschränkungen, Beeinträchtigung der Koordination und autonome vegetative Reaktionen können durch Triggerpunkte verursacht werden.
Triggerpunkte, senden Schmerzsignale aus, die entweder an der Stelle des Geschehens verspürt, oder bis in weit entfernte Körperregionen „projiziert“ werden können. Durch diese Eigenschaft der Schmerzprojektion werden Triggerpunktschmerzen sehr häufig mit Nervenschmerzen verwechselt.

4. Beispiele aus dem Praxisalltag
Spannungskopfschmerz, Migräne und Rückenschmerzen sind oftmals die Folge von Triggerpunkten.

• Spannungskopfschmerzen
Ein Triggerpunkt im Schulterheber-Muskel, kann Schmerzen im Schläfenbereich auslösen (= triggert) die in die Arme bis in die Finger ausstrahlen.
Bei Spannungskopfschmerzen im Bereich des Scheitels und des Auges können die entsprechenden Triggerpunkte im Bereich der Kaumuskulatur liegen. Die Betroffenen knirschen oft in der Nacht mit den Zähnen.

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• Migräne
Viele Migräneattacken sind ebenfalls durch Triggerpunkte mitbedingt. Es gibt viele Migränepatienten, die zumindest gelegentlich auch unter Spannungskopfschmerzen leiden.

• Rückenschmerzen
Ein Triggerpunkt in der Gesässmuskulatur kann ein heftiges Ziehen entlang dem hinteren Teil des Beines bis zum Fuss verursachen und so einem Ischiasschmerz oder einem von einem Bandscheibenvorfall hervorgerufenen Schmerz täuschend ähnlich sein.
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Der Chiropraktor ist dank seiner diagnostischen Kenntnisse in der Lage, Triggerpunkte von ausstrahlenden Wirbelsäulenbeschwerden zu unterscheiden.

5. Behandlungsmethoden der Triggerpunkte
Die Triggerpunkttherapie hat zum Ziel, dauerhaft kontrahierte Muskelfasern zu entspannen.

Unser Behandlungskonzept besteht aus einen ganzheitlichen Programm: manuelle Techniken werden ergänzt durch Massnahmen zur Detonisierung/Dehnung und funktionellen Kräftigung der Muskulatur sowie der Prophylaxe dauerhaft verkürzter oder fehlbeanspruchter Muskeln, zum Beispiel ungünstige Arbeitshaltung sowie mangelhafter Trainingszustand.

A. manuelle Therapie
Der entsprechenden Punkt im Muskel wird mit lang anhaltendem Druck behandelt. Das zieht den oft chronisch verkrampften Muskel auseinander und ermöglicht eine verbesserte Durchblutung im Bereich des Muskels. Dadurch entspannt sich der Muskel. Dieser Druck ist nicht schmerzfrei, aber sehr wirksam.

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Oft kühlt man die Region, die behandelt wird, mit Eisspray oder einer Kältepackung, um die Empfindung zu mindern.
Es hat sich gezeigt, dass auch die Einnahme von Vitamin C die Reaktion auf die Behandlung positiv beeinflusst: Es trägt zur Gewebefestigkeit bei.
In mancher Praxis scheut man sich vor der Triggerpunkttherapie, da man dem Patienten keinerlei Schmerzen zufügen will. Die Erfahrung zeigt aber, dass die Patienten diese Therapie gut ertragen, vor allem, wenn sie nach monatelangen Beschwerden endlich eine Besserung erleben.

B. Dehnungstechniken
Andere Techniken sind das Kühlen und anschliessendem Stretching.

C. Dry Needling
Mit "Dry Needling", der Behandlung von Triggerpunkten mit Akupunkturnadeln, können die manuellen Techniken zusätzlich unterstützt werden.

D. Kräftigung von Muskeln
Gute Erfolge werden erzielt in Kombination mit einfachen Bewegungsübungen zur Kräftigung bestimmter Muskeln.

D. Prophylaxe
Ungünstige Arbeitshaltung sowie mangelhafter Trainingszustand werden angesprochen.

Durch eine geeignete Therapie lässt sich diese Muskelpathologie oft - und manchmal auch noch nach Jahren - gänzlich beseitigen.

6. Was sind die Folgen von Triggerpunkten
Werden Triggerpunkte nicht behandelt, belastet der Patient, der Schmerzen wegen, seine Gelenke falsch, oder er bewegt sich nicht. Fehlbelastungen aber können schon nach kurzer Zeit beispielsweise zu Arthrose führen. Somit ist es sinnvoll Schmerzen des Bewegungsapparates frühzeitig abklären zu lassen.

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